Newsletter des Fachinformationsdienstes Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa Nr. 127 (6/2021)
21. Dezember 2021
Mehr Treffer, mehr Komfort: Recherchierende im Forschungsportal osmikon profitieren von einer automatischen Transliteration
Die Vielsprachigkeit und Mehrschriftlichkeit der Länder und Kulturen im östlichen und südöstlichen Europa bedeuten auch für Forschung und Studium eine besondere Herausforderung – nicht zuletzt bei der Recherche nach Materialien in Bibliothekskatalogen und anderen Datenbanken. Das Forschungsportal osmikon unterstützt seine Nutzer*innen künftig mit einer automatischen Transliteration bei der Literatur- und Quellenrecherche und bietet damit umso mehr einen idealen Einstiegspunkt für die Suche nach Forschungsmaterialien zur Region. Bei Suchanfragen in slawischen Sprachen, die die kyrillische Schrift verwenden, ist es in osmikon fortan weitestgehend gleichgültig, ob Recherchierende ihre Suchbegriffe in kyrillischer Originalschrift oder in wissenschaftlicher Transliteration eingeben. In beiden Fällen werden alle Treffer ausgegeben, die den Suchbegriff entweder in Originalschrift oder in wissenschaftlicher Transliteration enthalten – sei es direkt in den Metadaten oder in anhängenden Inhalts- und Literaturverzeichnissen, Registern oder Abstracts.
Frisch lizenziert: "The Current Digest of the Russian Press Digital Archive"
Mit Einsetzen des "Kalten Krieges" rückte in der westlichen Welt die Osteuropaforschung verstärkt in den Fokus. Um im Westen die Wissenslücke über die Sowjetunion zu schließen, begründete in den USA das "Joint Committee on Slavic Studies" die Zeitschrift "The Current Digest of the Soviet Press" (1949-1991), die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion als "The Current Digest of the Post-Soviet Press" (1992-2010) fortgeführt wurde. Seit 2011 liegt sie als "The Current Digest of the Russian Press" vor. Aufnahme finden in die Zusammenstellung ausgesuchte Artikel zu aktuellen Themen aus führenden russischsprachigen Zeitungen wie etwa dem Zentralblatt "Izvestija", aus der "Novaja gazeta" – eines der wenigen verbliebenen unabhängigen Presseorgane in Russland – oder ihrem Gegenpol, der "Rossijskaja gazeta" als Sprachrohr der russischen Regierung. Auch mehr wirtschaftsorientierte Tageszeitungen und Wochenzeitschriften wie "Kommersant", "RBK Daily" und "Ekspert" oder aber die englischsprachige "The Moscow Times" zählen zu den ausgewerteten Zeitungen.
Insgesamt umfasst das digitale Archiv von "Current Digest" über 164.000 Artikel, die in englischer Übersetzung vorliegen und im Volltext durchsuchbar sind.