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Newsletter des Fachinformationsdienstes Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa Nr. 152 (4/2024)

 

15. Juli 2024

 

Mikroverfilmte Archivdokumente besser finden: Das „Verzeichnis der Mikroformen zur Geschichte in der Bayerischen Staatsbibliothek“ (VMG) wurde überarbeitet

Die Sammlung mikroverfilmter Archivdokumente an der Bayerischen Staatsbibliothek gehört zu einer der größten weltweit. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der osteuropäischen Geschichte, insbesondere der russischen bzw. sowjetischen und ukrainischen im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Damit bietet diese einzigartige Kollektion Zugang zu Archivbeständen, die in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine für unabsehbare Zeit kaum zu erreichen sind.

Um die Nutzung dieser Bestände zu vereinfachen, wurde das in den 1990er Jahren erstellte „Verzeichnis der Mikroformen zur Geschichte in der Bayerischen Staatsbibliothek“ (VMG) inzwischen graphisch und inhaltlich überarbeitet, sodass Forschende relevante Archivalien besser finden können. Grundlegend redigiert wurde unter anderem die Anleitung zur Suche und Ausleihe der Mikroformen sowie die Struktur der einzelnen Einträge, um die Lesbarkeit zu verbessern. Im VMG sind alle verfilmten Archivbestände verzeichnet und die dazugehörigen Findbücher angegeben – oft auch als digitale Version.

Die Mikroformen können Sie entweder per Fernleihe an Ihre Heimatbibliothek bestellen oder an modernen und bequemen Mikroform-Lesegeräten in der BSB studieren.

Verzeichnis der Mikroformen zur Geschichte in der Bayerischen Staatsbibliothek

Relevante verfilmte Archivdokumente

Für die osteuropäische Geschichte interessante mikroverfilmte Archivdokumente liegen unter anderem aus den großen Moskauer Archiven RGANI, GARF sowie RGASPI vor. Diese decken die Geschichte des späten Russischen Reichs, der frühen Sowjetunion und der KPdSU sowie der russischen Militärgeschichte ab.

Aus ukrainischen Archiven, vor allem dem CDAVO, CDAGO sowie DAKO/GAKO, sind Dokumente zur politischen Geschichte der Ukraine wie dem Holodomor, der jüdischen Geschichte sowie der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg in großer Zahl vorhanden.

Auch zur Geschichte des „Kalten Kriegs“, insbesondere bis zum Ende der 1960er Jahre, liegen zahlreiche Verfilmungen aus sowjetischen, amerikanischen und britischen Archiven an der Bayerischen Staatsbibliothek vor.

Eine detaillierte Beschreibung dieser Bestände finden Sie im folgenden Beitrag auf dem OstBib-Blog: Bedeutende ausländische Archivalien per Fernleihe in Deutschland lesen – die Mikroformensammlung der Bayerischen Staatsbibliothek.

„Kino-fot“ und „Kino-zhurnal A. R. K.“: zwei neue Nationallizenzen zur sowjetischen Filmwissenschaft und Fotokunst

Interessierten und Forschenden in Deutschland und an deutschen Auslandsinstituten stehen in digitaler Form nunmehr zwei neu lizenzierte Kernzeitschriften der Filmwissenschaft und Fotokunst zur Verfügung. Als Online-Datenbank aufbereitet, lassen sich wertvolle Einblicke gewinnen in die seinerzeit wegweisende sowjetische Avantgarde in Film, Foto, aber auch Design und Typografie. Die Lizenzierung der Produkte erfolgte im Ergebnis einer Erwerbungskooperation des Fachinformationsdienstes Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa mit dem Fachinformationsdienst adlr.link für die Medien-, Kommunikations- und Filmwissenschaft sowie mit finanzieller Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

„Kino-fot“

Die russischsprachige Film- und Fotokunstzeitschrift „Kino-fot“ (russisch: Кино-фот) erschien von August 1922 bis Januar 1923 in sechs Ausgaben. Darin bilden sich die Leitgedanken der konstruktivistischen Gruppe um Aleksei Gan, Varvara Stepanova und Alexander Rodchenko ab. „Kino-fot“ versammelt abstrakte Fotomontagen, typografische Entwürfe und programmatische Texte. Die Zeitschrift gilt als einflussreiches Publikationsorgan für Avantgarde-Design.

Das digitale Archiv umfasst alle sechs Ausgaben, die in Form von Ganzseiten-PDFs vorliegen und zum Download zur Verfügung stehen. Die insgesamt 99 Artikel sind per Volltextsuche (in Kyrillisch und in angelsächsischer Transliteration) recherchierbar.

Zugang zur Datenbank über das Datenbank-Infosystem (DBIS): Kino-fot Digital Archive

„Kino-zhurnal“

Die sowjetische Filmzeitschrift „Kino-zhurnal A. R. K.“ (russisch: Кино-журнал А. Р. К., in deutscher Transliteration „Kino-žurnal A. R. K.“) erschien zwischen 1925 und 1926 monatlich. Sie wurde von Nikolaj Lebedew für die Moskauer Vereinigung der revolutionären Kinematographie herausgegeben. Einflussreiche Regisseure wie Sergei Eisenstein erläutern hier ihre Herangehensweise. Ihre Theorien und Debatten, die vor allem in Bezug auf Filmmontage absolut neue Konzepte hervorbrachten, bildet „Kino-zhurnal A. R. K.“ ab.

„Kino-zhurnal A. R. K.“ enthält nicht nur Nachrichten aus dem Bereich des sowjetischen Films, sondern auch Berichterstattung aus der europäischen, amerikanischen und asiatischen Szene. Die Artikel widmen sich beispielsweise internationalen Filmausstellungen wie der Berliner Kino- und Photo-Ausstellung (KIPHO) 1925 oder der boomenden US-amerikanischen Filmindustrie, neuen Filmen und ihren Schauspielerinnen und Schauspielern. Vorgestellt werden außerdem Aspekte der Filmtechnik sowie Statistiken zu Zuschauerinnen und Zuschauern in der Sowjetunion.

Das digitale Archiv vom Anbieter East View Information Services enthält alle 12 Ausgaben mit 444 Artikeln, die per Volltextsuche (in Kyrillisch und in angelsächsischer Transliteration) recherchierbar sind.

Zugang zur Datenbank über das Datenbank-Infosystem (DBIS): Kino-zhurnal A. R. K. Digital Archive

Zugangshinweise:

Die Angebote sind deutschlandweit und an deutschen Auslandsinstituten über das System der Nationallizenzen zugänglich. An wissenschaftlichen Bibliotheken und Forschungseinrichtungen greifen Nutzende darauf ohne spezielle Anmeldung zu. Interessierte ohne Zugang über eine Heimatinstitution können sich für einen privaten Zugang registrieren, sofern sie ihren ständigen Wohnsitz in Deutschland nachweisen. Bitte folgen Sie dazu unter www.nationallizenzen.de den einzelnen Anmeldungsschritten. Nach erfolgter Registrierung werden zeitnah die persönlichen Zugangsdaten zu allen Nationallizenzen versandt, für die sich Nutzende registriert haben.

 

Über diesen Newsletter

Der Newsletter des Fachinformationsdienstes Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa führt ab 2019 den "Newsletter Osteuropa" der Bayerischen Staatsbibliothek fort und informiert in unregelmäßigen Abständen über Themen, Ressourcen, Termine u.v.m. aus dem Bereich der Osteuropastudien.

Herausgeber: Osteuropaabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek
Newsletter-Redaktion: Dr. Norbert Kunz
Für diese Ausgabe inhaltlich verantwortlich: Dr. Norbert Kunz, Dr. Arnošt Štanzel
Kontakt: fid-ost-news@bsb-muenchen.de

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