300 Jahre jüdisches Leben in den USA – von der Ankunft der ersten jüdischen Familien in „New Amsterdam“ (heute: New York) bis zur Nachkriegszeit – dokumentiert die Datenbank „Jewish Life in America, c1654-1954“. Osteuropaforschenden geben die Materialien besondere Einblicke. Zur Einwanderung und Integration von Juden und Jüdinnen aus Osteuropa finden sich zahlreiche Quellen, ebenso wie zur Annäherung des US-amerikanischen Judentums an Gemeinden in der ganzen Welt, darunter russische oder rumänische.
Die digitalisierten Quellen stammen aus den Beständen der Jewish Historical Society in New York City und reichen von autobiografischen Aufzeichnungen und persönlichen Korrespondenzen über Zeitungsausschnitte bis hin zu Akten, Finanzberichten und Sitzungsprotokollen verschiedener Institutionen. Insgesamt ermöglicht die Datenbank Zugriff auf die Bestände von sechs einschlägigen Organisationen und mehreren Privatsammlungen, die zahlreiche Bezüge zur jüdischen Emigration aus dem östlichen Europa aufweisen.
Für die Osteuropaforschung sind beispielsweise die Bestände des Industrial Removal Office (IRO), des Jewish Immigration Information Bureau und des Baron de Hirsch Funds von Bedeutung. Alle drei Organisationen unterstützten auf verschiedenen Wegen jüdische Immigrant*innen aus dem östlichen Europa. Das IRO und der Baron der Hirsch Fund konzentrierten sich vor allem auf die berufliche Integration der Neuankömmlinge in den US-amerikanischen Arbeitsmarkt. Die Quellensammlung bietet somit Osteuropawissenschaftler*innen, die zu Migration, Verflechtungsgeschichte oder jüdischer Geschichte forschen, wertvolles Quellenmaterial.
Die Datenbank wurde mit Förderung der DFG in Kooperation durch die Fachinformationsdienste „Anglo-American Culture“, „Geschichtswissenschaft“, „Jüdische Studien“, „Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa“ und „Religionswissenschaft“ lizenziert.
Ausführliche Informationen zur Datenbank „Jewish Life in America, c1654-1954“ finden Sie auf dem Blog „OstBib“:
Zugang zur Datenbank über das Datenbank-Infosystem (DBIS)