Die Ego-Dokumente-Plattform des Fachinformationsdienstes (FID) Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa wurde um neue, frei zugängliche Dokumente ergänzt: Zum einen handelt es sich um Materialien aus dem privaten Nachlass von Tadeusz Otrębski, einem am Warschauer Aufstand beteiligten Mitglied der polnischen Heimatarmee. Zum anderen konnte dank der Kooperation des FID mit dem Deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen eine kleine Auswahl an dort aufbewahrten Tagebüchern mit Bezug zum östlichen Europa digital veröffentlicht werden.
Otrębskis Nachlass, der von seiner Tochter aufbewahrt wird, besteht aus Tagebuchaufzeichnungen, Personaldokumenten und Privatunterlagen. Besonders wertvoll sind hier die Tagebuchaufzeichnungen: Verfasst von einem sehr jungen Mann aus einfachen Familienverhältnissen beginnen sie kurz vor dem Kriegsende während seiner Kriegsgefangenschaft in Waltershausen und enden im Oktober 1945. Zu der Zeit befand sich Otrębski in einem DP-Lager der amerikanischen Besatzungszone.
Die Materialien aus dem Besitz des Deutschen Tagebucharchivs umfassen Tagebücher bzw. Kalender von fünf Autoren – Deutschen, deren Leben mit dem östlichen Europa verknüpft war. Dazu gehören der Matrose Georg Neubauer, dessen Schiff 1855 in Archangelsk überwintern musste, die Soldaten Josef Roth, Franz Dorn und Karl-Heinz Rohner, die ihre Erlebnisse an der Ostfront im Ersten bzw. Zweiten Weltkrieg schildern, sowie das 18-jährige Mitglied der Hitlerjugend Wolfgang Krieger, der 1936 eine Fahrradreise von Weimar nach Ostpreußen unternahm und seine Eindrücke in einem reichlich bebilderten Reisetagebuch festhielt.
Zum Blogbeitrag: Neu auf der Ego-Dokumente-Plattform: Nachlass eines polnischen Heimatarmee-Soldaten & Tagebücher aus dem Deutschen Tagebucharchiv
Zur Plattform: Ego-Dokumente zu und aus Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa (osmikon.de)