Der FID Ost, der seit 2016 die deutsche geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung zum östlichen und südöstlichen Europa infrastrukturell unterstützt, wird sich auf die Konsolidierung des etablierten Serviceangebots konzentrieren. Im Fokus stehen:
1) Erwerbung von kommerziellen Printmaterialien und elektronischen Medien, wie E-Books, E-Zeitschriften und Datenbanken. Die ca. 15.000 Medieneinheiten, die der FID Ost jährlich erwirbt, werden über die (E-)Fernleihe oder den kostenpflichtigen Dokumentlieferdienst subito deutschlandweit bereitgestellt. Lizenzierte Angebote wie Datenbanken sind dank verhandelten Nationallizenzen über die Bibliotheken und Forschungseinrichtungen innerhalb Deutschlands (und an deutschen Auslandsinstituten) frei zugänglich.
2) Bereitstellung und Archivierung von Open-Access-E-Books und E-Zeitschriften sowie Nachweis von digitalen Forschungsprojekten, Weblogs und Podcasts.
3) Ausbau des Open-Access-Repositoriums OstDok, in das jährlich ca. 3.000 neue Titel in Volltext-Qualität einfließen, um Erstveröffentlichungen, Zweitveröffentlichungen von bereits erschienenen Werken, digitalisierte urheberrechtsfreie Quellen und Sekundärliteratur aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek sowie Open-Access-E-Books. Vorangetrieben wird ebenfalls das Publizieren von Themendossiers auf dem Forschungsportal osmikon, bisher unveröffentlichten Quellen auf der Plattform "Ego-Dokumente und Nachlässe zu und aus Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa" sowie Forschungsdaten im Rahmen des Forschungsdatendienstes OstData.
4) (Tiefen)Erschließung, um durchsuchbare Zusatzinformationen wie Inhalts- und Literaturverzeichnisse, Zusammenfassungen, aber auch verschiedene Register online bereitzustellen. Explorativ soll der Einsatz von Large Language Models zur Übersetzung verfügbarer Volltexte aus osteuropäischen Sprachen ins Deutsche und Englische sowie aus dem Deutschen ins Englische getestet werden, um die internationale Rezeption osteuropäischer und deutscher Osteuropaforschung zu befördern. Der Aufsatz- und Rezensionsdatenbank ARTOS wird um neue Inhalte aus Print- und E-Zeitschriften kontinuierlich erweitert.
5) Inhaltlicher Ausbau durch Einbindung von neuen Datenquellen sowie technische und designbezogene Modernisierung des Forschungsportals osmikon, um es in seiner Position als den zentralen Zugriffspunkt zu Services für die Spitzenforschung zu Ost- und Südosteuropa zu stärken.
6) Vernetzung mit den Fachinformationsdiensten Nordeuropa, Slawistik sowie Nahost-, Nordafrika- und Islamstudien im Rahmen der FID-Netzwerke NordOst und Asien, um die Serviceleistungen aufeinander abzustimmen und durch den gegenseitigen Wissenstransfer und technische Synergien auf die Bedarfe der sich in Teilen überschneidenden Fachcommunities optimal eingehen zu können.
7) Informationskompetenzvermittlung in Form von Workshops, Webinaren und Tutorials sowie Öffentlichkeitsarbeit, um Bekanntheit und Nutzung der FID-Services zu erhöhen und einen aktiven Austausch mit der Fachcommunity zu pflegen.
Die FID-Services werden verstärkt auf Moldawien und den Westbalkan angewendet – dies vor dem Hintergrund der EU-Osterweiterungsdebatten und dem damit zu erwartenden steigenden Bedarf an Forschungsmaterialien zu und aus den betroffenen Ländern. Weitergeführt wird der Schwerpunkt Ukraine, etwa durch die Verbesserung der Qualität ukrainischer Normdatensätze in der Gemeinsamen Normdatei (GND) oder durch den Aufbau einer ukrainischen digitalen Bibliothek. Mit Ungarn ist der FID nun für ein weiteres Land zuständig – dieses ist nach der Auflösung des FID Finnisch-ugrische / uralische Sprachen, Literaturen und Kulturen im Jahr 2023 ab dieser Förderphase im FID Ost angesiedelt.
Weiterführende Links:
Über den Fachinformationsdienst Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa