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Die wichtigsten Daten aus allen Bereichen der russischen Geschichte von den Anfängen bis zur Oktoberrevolution von 1917.
Bitte beachten Sie: Wir arbeiten derzeit am Update der Anwendung, die demnächst auf osmikon wieder erreichbar sein wird.
Ein dem vorliegenden Band vergleichbarer Versuch, den chronologischen Ablauf der wesentlichen geschichtlichen Vorgänge auf russischem Boden von den Anfängen menschlicher Besiedlung bis zur Oktoberrevolution des Jahres 1917 in geraffter annalistischer Form festzuhalten, ist bislang nur selten unternommen worden. Selbst dem russischen Leser stehen nur in beschränktem Umfang brauchbare Datensammlungen zur Verfügung, obwohl teilweise noch im 19. Jahrhundert für einzelne Themenbereiche oder Epochen detailliertere Zeittafeln erarbeitet worden sind.
Unser Hauptziel ist es, den Leser möglichst umfassend mit gesicherten Einzeldaten zu informieren. In der Regel wird zugunsten des annalistischen Ordnungsschemas einem isolierten Ereignis der Vorzuggegeben und auf die datenmäßige Erfassung längerfristiger Entwicklungen verzichtet. Der Band kann und will keine darstellende Interpretation der russichen Geschichte ersetzen. Er bietet ein reines Faktengerüst zu wesentlichen Vorgängen in Staat, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur.
Die zeitliche und räumliche Abgrenzung einer»russischen« Geschichte ist nicht unproblematisch. Sie ist auch in derbisherigen Forschung nach durchaus unterschiedlichen Begründungen vorgenommen worden. Die praktischen Zielsetzungen des Unternehmens legen es nahe, dem traditionellen und für viele vertrauten Gliederungsschema zu folgen. Es orientiert sich geographisch hauptsächlich am ostslavischen Siedlungsraum. Dieser hat sich allerdings durch die Jahrhunderte im Zuge einer kontinuierlichen Siedlungs- und Kolonisationsbewegung in seinen Schwerpunkten verlagertund ist im Übergang zur Neuzeit zur Kernzone eines Vielvölkerstaatesgeworden, der schließlich von den Grenzen Mitteleuropas bis an den Pazifik und weit in innerasiatisches Territorium reichte und vorübergehend gar auf den nordamerikanischen Kontinent ausgriff. Die wechselvolle Geschichte der Randzonen dieses ungeheuren Landkomplexes ist nur in groben Umrissen in die chronologische Übersicht einbezogen worden.
Die Datierungen folgen dem in Rußland bis Februar 1918 üblichen Julianischen Kalender. Die Daten nach dem heute gültigen Gregorianischen Kalender sind nur dann zusätzlich angegeben, wenn die entsprechenden Ereignisse auch relevant sind für Staaten, bei denen die Gregorianische Datierung bereits in Gebrauch war.
Die Zeitangaben zur altrussischen Geschichte stehen, sofern sie der Chroniküberlieferung entnommen sind, unter einem Vorbehalt. Es ist imEinzelfall mit einer Toleranz von bis zu zwei Jahren zu rechnen, die aus den unterschiedlichen Systemen der Jahreszählung der altrussischen Chronistik rührt.
Das annalistische Schema der altrussischen Chronik kommt aus Byzanz. Ausgangspunkt war ein aus alttestamentlichen Angaben errechnetes Datum der Weltschöpfung am 1. Sept. 5509 v. Chr. Eine exakte Umrechnung von Angaben in dieser byzantinischen Weltära »nach Christi Geburt« ist nur dann möglich, wenn der jeweilige Monat bekannt ist. Bei Ereignissen zwischen dem 1.Jan. und dem 31. Aug. muß die Zahl 5508, bei Ereignissen zwischen dem 1. Sept. und dem 31. Dez. 5509 abgezogen werden, um die Entsprechung im Julianischen Kalender - Kalender des »alten Stils« (a. St.) - zu erhalten.
Erschwert wird diese Umrechnung am Beispiel der altrussischen Chronik dadurch, daß in der Kiever Rus' die byzantinische Zeitrechnung nicht mit dem in Konstantinopel üblichen Jahresbeginn am 1. Sept. übernommen wurde, sondern - älterer russischer Tradition folgend - mit einem Frühlings-Jahresanfang am 1.März. Diese unterschiedliche Festlegungdes Jahresbeginns ist bis in das 14. Jahrh. beibehalten worden. Dabei ergaben sich in der Beziehung zum jeweiligen byzantinischen Jahr zwei Varianten. Das russische sog. Märzjahr konnte ein halbes Jahr nach dementsprechenden byzantinischen Septemberjahr beginnen - in diesem Falle spricht man vom »jüngeren« Märzjahr oder einfach vom Märzjahr -, es konnte aber auch ein halbes Jahr später beginnen; in diesem Falle handelt es sich um das »ältere« oder Ultra-März-Jahr. Ein byzantinisches Septemberjahr fiel folglich mit der zweiten Hälfte des Ultra-März-Jahres und mit der ersten Hälfte des (jüngeren) Märzjahres zusammen.
Dieser Sachverhalt wird in altrussischen Chronikfassungennoch dadurch kompliziert, daß beide Märzjahre seit dem 12. Jahrh. nebeneinander Verwendung fanden. In den älteren Texten fehlt das Ultra-März-Jahr noch ganz, seit dem Anfang des 12. Jahrh. taucht es gelegentlich auf, später gewinnt es teilweise die Oberhand, bis es im 14. Jahrh. nahezu völlig wieder verschwindet. Seit der Wende zum 15. Jahrh. verdrängt dann das Septemberjahr schrittweise das Märzjahr.
Umrechnungsschema: Zur Vermeidung von Mißverständnissen wurde in der vorliegenden Datensammlung die gebräuchliche, aber nicht ganz korrekte Verfahrensweise beibehalten und nur ein Datum in der eitrechnung n. Chr. angegeben (d. i. byzantinische Weltära - 5508,z. B. 6560 - 5508 = 1052 n. Chr., obwohl bei fehlender Monatsangabe eigentlich eine Umrechnung 6560 - 5509/8 = 1051/52 erforderlichwäre).
Die im Anhang beigegebene Literaturauswahl soll in erster Liniedazu dienen, den Zugang zu weiterführenden Studien zu erschließen. Den Schwerpunkt bilden die wichtigsten bibliographischen Hilfsmittel und allgemeinen Nachschlagewerke; die aufgenommenen Überblicksdarstellungen und Quellenstudien zu den einzelnen Epochender russischen Geschichte sind als erste Orientierungshilfen gedacht. In einer gesonderten Rubrik sind die nicht wenigen Zeittafeln erfaßt, die zu einzelnen Themenbereichen zumeist aus älterer Zeit vorliegen.
München und Berlin
Edgar Hösch
Hans-Jürgen Grabmüller
Hösch, Edgar / Grabmüller, Hans-Jürgen: Daten der russischen Geschichte. Von den Anfängen bis 1917. München (dtv 3240) 1981. (Vergriffen!)
Dieser Band bringt alle wichtigen Daten zur Geschichte Rußlands von den ersten Spuren menschlicher Besiedelung im Osten Europas bis hin zur Oktoberrevolution 1917, jenem fast magischen Datum, mit dem die russische Geschichte endet und die sowjetische Geschichte beginnt. Das geschieht mit der Präzision und der Nüchternheit einer strengen Chronologie.
Es geht den Autoren nicht darum, den vielen wertenden Darstellungen der russischen Geschichte eine neue hinzuzufügen. Sie liefern vielmehr die »reinen Fakten« in praktisch lückenloser Aufzählung, d. h. Daten und Ereignisse aus der politischen Geschichte, aber auch aus der Kultur-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, geben so dem Benutzer reichhaltiges und übersichtlich geordnetes Material an die Hand und ermöglichen es ihm dadurch, selbst Zusammenhänge herzustellen und Wertungen vorzunehmen.
Die Zeit ab 1917 wird von denselben Autoren in dem Band »Daten der sowjetischen Geschichte« (dtv 3241) in gleicher Weise behandelt.
Prof. Dr. Edgar Hösch, geb. 1935 in Aschaffenburg, ist ehemaliger Ordinarius für Geschichte Osteuropas und Südosteuropas an der Universität München. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen, darunter »Geschichte der Balkanländer«(1968), »Orthodoxie und Häresie im alten Rußland« (1975), »Die Kultur der Ostslaven« (1977).
Dr. Hans-Jürgen Grabmüller, geb. 1948 in Grassau, war mehrere Jahre wissenschaftlicher Assistent am Institut für Geschichte Osteuropas und Südosteuropas der Universität München. Er ist Autor von Veröffentlichungen aus dem Bereich der älteren russischen Geschichte, darunter »Die Pskover Chroniken« (1975).